Regionalbahnhalt in der Stadt Unterschleißheim bringt schnelle Entlastung
Engpässe im Öffentlichen Nahverkehr des Landkreises unbürokratisch lösen
Stadtrat Dr. Manfred Riederle hatte im Rat der Stadt Unterschleißheim einen Antrag für zwei zusätzliche Regionalbahnhalte pro Stunde zu Berufszeiten eingebracht. Damit könne eine sofortige und finanziell kaum ins Gewicht fallende Lösung für die unbefriedigende Verkehrsanbindung der größten Stadt im Landkreis München hergestellt werden. Riederle setzt sich damit dafür ein, dass die Landespolitik endlich Ihre Versprechungen zur Verbesserung im Nahverkehr umsetzt. Riederle beruft sich auf eine Aussage des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann Anfang März, dass man die Menschen mit Verbesserungen nicht auf die Eröffnung der Zweiten Stammstrecke im Jahr 2026 vertrösten könne.
Diesen Ball nahmen die Freien Demokraten auf und diskutierten mit zahlreichen Bürgern aus Unterschleißheim die pragmatische Lösung. Der ehemalige Wirtschaftsminister Martin Zeil und jetziger Landtagskandidat sowie die Landtagskandidaten für München-Land Tobias Thalhammer und Thomas Jännert erinnerten daran wie sehr sich die Rahmenbedingungen für die S-Bahn in der Vergangenheit verschlechtert haben. Während die S-Bahn München im Jahr 1972 ursprünglich für rund 200.000 Menschen ausgelegt war, befördert sie heute rund 850.000 Menschen und die Verkehrsprognosen gehen von einer weiteren kräftigen Zunahme der Fahrgastzahlen aus. In der Vergangenheit sei der Ausbau der S-Bahn sträflich vernachlässigt worden. Das gelte ebenso für die Finanzierung des gesamten Verkehrssystems. Auch heute sind die im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zur Verfügung stehenden Mittel 30fach überzeichnet. Allein der zweite S-Bahntunnel kostet mehr als doppelt so viel, wie an Gesamtbudget im GVFG für das gesamte Bundesgebiet zur Verfügung steht. Obendrein gibt es im S-Bahnnetz auch noch gravierende strukturelle Probleme. Bei der S1 sind das etwa die hohen Verflechtungen bzw. Doppelbelastungen mit Regionalverkehr und Güterverkehr. All dies wird auf dem Rücken der Bürger ausgetragen und trägt zum S-Bahnchaos bei.
Martin Zeil bewertete vor diesem Hintergrund die Forderung nach einem zusätzlichen Regionalbahnhalt folgendermaßen: „Es ist gut, sich auf machbare und finanzielle Dinge zu konzentrieren. Der Regionalzug hält heute in Freising im Durchschnitt ca. eine Minute. Das sollte auch in einer dynamischen Stadt mit 30.000 Einwohnern wie Unterschleißheim umsetzbar sein.“ Tobias Thalhammer appellierte angesichts zu erwartenden Bedenken seitens der Deutschen Bahn: „Wir dürfen uns nicht darauf konzentrieren, warum etwas nicht gehen könnte. Landespolitik hat die Aufgabe, Dinge positiv zu gestalten. Die Forderung nach einem Regionalbahnhalt in Unterschleißheim bietet dafür eine gute Möglichkeit.“ Thomas Jännert zog folgendes Fazit: „Es geht darum, die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Die Politik ist gefordert, Druck zu machen, damit etwas passiert.“